15.08.2024

Kräutersegnung in Adligenswil: Diese Bedeutung hat der Brauch

Zu Mariä Himmelfahrt werden in vielen katholischen Kirchen Kräuter gesegnet. Doch was steckt hinter diesem Brauch? Der Festgottesdienst in Adligenswil lieferte spannende Antworten auf diese Frage.
Adligenswil

Zahlreiche Blumen und Kräuter blühten am 15. August vor dem Altar der St. Martinskirche in Adligenswil. Grund dafür war der Festgottesdienst zu Mariä Himmelfahrt. Während diesem segnete Pfarreiseelsorger und Zelebrant Alexander Mrvik die Pflanzen. «Den Brauch der Kräutersegnung gibt es bereits jahrhundertelang und ist eng mit dem Feiertag Mariä Himmelfahrt verknüpft», erklärte Alexander Mrvik.

 

Germanisch oder christlich?

 

Obwohl der Brauch einen germanischen Ursprung hat, gibt es eine passende christliche Legende dazu. «Als die Apostel Marias Grab öffneten, fanden sie ihren Leichnam nicht. Dafür strömte ihnen ein Duft frischer Blumen und Kräuter entgegen und sie entdeckten eine Vielzahl an Pflanzen in ihrem Grab», sagte Mrvik.

 

Sowohl Maria als Mutter von Jesus wie auch die Kräuter symbolisieren das Leben. Um dieses zu schützen, bestehen die Kräutersträusse meist aus einer bestimmten Zusammensetzung an Heilkräutern.

 

Aus diesen Kräutern bestanden die Adliger-Sträusse

 

Das Kräutergesteck vor dem Altar in Adligenswil bestand neben Rosen aus Rosmarin, Salbei, Thymian, Weihrauch, Basilikum und Petersilie. Diese Kräuter verfügen über eine Heilwirkung. «Rosmarin sorgt beispielsweise für einen guten Schlaf und Thymian verleiht Mut und Kraft», erklärte Mrvik. Die Rosen sind ein Symbol für Maria. Die Sakristanin Gisela Ravicini hat das Gesteck organisiert. Nach dem Festgottesdienst schnitt sie für die Teilnehmenden Kräuter ab und reichte sie ihnen. «So können alle einen eigenen, gesegneten Kräuterstrauss mit nach Hause nehmen», sagte Gisela Ravicini. Wenn man etwas Glück hat, schlagen sie Wurzeln.